Bericht von der Ortsbeiratssitzung vom 25.06.2024

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In der jüngsten Ortsbeiratssitzung meldeten sich die Jäger zu Wort.
Das neue städtische Jagdkonzept empfinden sie als Bedrohung - auch für Bauern und Gartenbesitzer.

  • „Wem gehört der Wald?“ Dies war das zentrale Thema des Rambacher Ortsbeirats, welches bereits in der Bürgerfragestunde auf die Tagesordnung rückte. Vertreter der Jägerschaft waren anwesend, die sogleich in medias res gingen, um vor dramatischen Änderungen und einer Bedrohung der Artenvielfalt im Wiesbadener Stadtwald zu warnen, welche eintreten könnten, sollte das neue „Konzept für die Jagd im Wiesbadener Stadtwald in Zeiten des Klimawandels“ wie geplant in Kraft treten. Schnell wurde gewaltiger Unmut spürbar, dass die Stadt das Konzept offenbar auf den Weg bringen will, ohne die Jägerschaft und den Rambacher Ortsbeirat anzuhören – obschon Rambach über große Waldgebiete verfügt. Das neue Konzept ist geprägt von den dramatischen Schäden im Wiesbadener Stadtwald, welche die Dürre der Jahre ab 2018 nach sich zog. Wiederaufforstung soll gewährleistet werden – nach Ansicht der Jägerschaft auf rücksichtslose Weise um den Preis einer vollkommen einseitigen Perspektive. Jäger Roland Hauptstein: „Prädatoren werden sich ausbreiten, das Wild soll ausgerottet werden.“ Letzteres solle offenbar den Verbiss durch Wiederkäuer verhindern. Wildschweine sollten zwar noch bejagt werden dürfen – allerdings nur tagsüber, was ein aussichtsloses Unterfangen darstelle. Hauptstein, selbst Jurist, sagte unumwunden, dass er befürchte, dass einem Rechtsbruch Tür und Tor geöffnet werden solle: Denn das Jagdrecht gehe mit der Pflicht zur Hege des Wildes unter Berücksichtigung der Regeln der Weidgerechtigkeit einher. Dem stehe ein „Wald ohne Wild“ diametral entgegen. Der Verzicht der Bejagung von Wildschweinen, Waschbären und Füchsen werde bald in den Wiesbadener Gärten spürbar sein. Jäger Frank Heeser ist für die CDU im Nauroder Ortsbeirat wie auch in der Hegegemeinschaft Wiesbaden/Ost aktiv. Er nahm Hauptsteins Faden auf: Die Einseitigkeit des Konzepts entsetze ihn: Die Hegegemeinschaft investiere viel Arbeit in den Erhalt von Biotopen: Im Nauroder Gebiet sei es gelungen, den Bestand von Fasanen und Hasen merklich zu erhöhen – bei den Rebhühnern müsse man noch weitere Maßnahmen ergreifen, um den Bestand zu erhöhen. Sollte die Bejagung von Raubtieren ausgesetzt werden, bedeute dies unweigerlich das Ende von Fasanen und Hasen im Stadtwald. Ein Herr machte eine Anmerkung: Im vergangenen Jahr seien in Sonnenberg fünfundfünfzig Waschbären gefangen worden, in Rambach über zwanzig; angesichts dieser rasanten Vermehrung der Tiere sei absehbar, welche Folgen eine unkontrollierte Ausbreitung haben werde. Beinahe mit Heiterkeit wurde die Einschätzung der Befürworter des neuen Konzepts quittiert, dass Wildschweine „den Boden auflockern.“ Jürgen Gebhardt (CDU): „Da frage ich mich, wie die Leute in Rambach ihre Äcker in Ordnung halten sollen.“ Der Ortsbeirat kam überein, die von der CDU eingebrachte Sitzungsvorlage in der Sache zu verschieben, und Vertreter des Magistrats zur nächsten Sitzung am 3. September einzuladen.

  • Enttäuscht zeigen sich das Gremium und Ortsvorsteher Jürgen Nesselberger (Grüne) davon, dass es seitens des Magistrats bisher keine Reaktion auf die Initiative zur Schließung der Baulücke in der Kehrstraße gebe.

  • Der Anteil des Ortsbeirats an der Wiedererrichtung der Rambacher Schutzhütte (im Volksmund "SPD Hütte) in Höhe von 3000 Euro wird von der SPD gestiftet.

  • Über einen Zeitraum von drei Jahren wird der Rambacher Ortsbeirat Kosten in Höhe von 10.000 Euro stemmen, um eine zeitnahe Einrichtung einer Klärgrube am Kerbeplatz zu ermöglichen.
    Quelle: Wiesbadener Kurier vom 27.06.2024 (von: Manuel Wenda)

  • Weitere Themen: (Hans-Jürgen Petri):

    • Das "Schwarze Brett" in der Ortsmitte müsste erneuert werden.
    • Die vier bestellten Bänke werden zeitnah aufgestellt.
    • Der überhängende Baum-& Sträucher Bewuchs in der Kurve "Am Burgacker" und "Trompeterstraße" (Verkehrszeichen) muss geschnitten werden, hier werden die Grundstückseigentümer zur Beseitung heran gezogen.
    • Neue Bushaltestellen für Schüler soll am Lindentaler Hof eingerichtet werden, da der Lindentaler Hof sich in der Gemarkung Rambach befindet, wird die Namensgebung der Haltestelle vom OB Rambach bestimmt.
    • Die beiden Bänke am Fußweg zur B455 sollten erneuert werden.
    • Blauer Verein, ein neuer Fußballverein, der den Rambacher Sportplatz für seine Spiele nutzen kann, veranstaltet am 29.06.2024 ein Tag der offenen Tür.
    • Nächster Termin des OB ist am 03.09.2024 ab 19:00 Uhr, Kirchweg (GMZ), ein Thema wird der Hochwasserschutz des Rambach sein, es werden die Experten vor Ort sein.
    • Nächste Termine des Weinstandes:
      • 30.06.2024, Rambacher Sängervereinigung (Five Seasons),
      • 016.08-17.08.2024 Ortsverein Rambacher SPD.