So sollen die Corona-Impfungen in Wiesbaden ablaufen

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Am kommenden Dienstag wird es ernst: Dann startet im Rhein-Main-Congress-Center der Betrieb des regionalen Corona-Impfzentrums. Zusammen mit den beiden Leitern der Einrichtung, Andreas Kleber und Marc Dieroff, haben wir uns im RMCC umgesehen und erklären lassen, wie die Impfprozedur ablaufen soll, auf was sich Impflinge einstellen müssen und welche Regeln es zu beachten gilt.

Schritt 1:  Ankunft

Gerade in der ersten Phase, in der das Wiesbadener Impfzentrum Anlaufstelle für Menschen aus der ganzen Region sein wird, ist die Erreichbarkeit von entscheidender Bedeutung. Parkplatzsorgen muss sich aber wohl keiner der Impflinge machen. Im Keller des Gebäudes stehen Hunderte Tiefgaragen-Parkplätze zur Verfügung. Auch der Hauptbahnhof liegt nicht weit entfernt, Bushaltestellen in der Bahnhofstraße ebenso. Wer mit dem Taxi oder einem Krankenfahrdienst kommt, für den gibt es nahe am Eingang eine Haltemöglichkeit zum Aussteigen.

Schritt 2:   Einlass

Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, bitten die Verantwortlichen alle Impflinge um möglichst pünktliches Erscheinen. An der Tür zum Impfzentrum ist zunächst die Terminbescheinigung vorzuzeigen. Wer auf Betreuung oder eine übersetzende Person angewiesen ist, kann eine Begleitperson mitbringen. Allerdings bitten die Organisatoren darum, dies nur in absolut notwendigen Fällen zu tun, um das Ansteckungsrisiko im Impfzentrum so gering wie möglich zu halten. Diesem Zweck dient auch ein obligatorischer Fieberscan kurz hinter dem Einlass, der mittels einer Wärmebildkamera funktioniert. Zeigt der keine bedenklichen Werte, geht es anschließend in einen Wartebereich, der wie das gesamte Impfzentrum barrierefrei und rollstuhlgerecht ausgebaut ist. Dort stehen auch Sitzgelegenheiten zur Verfügung.

In der ersten Phase fungiert das Wiesbadener Impfzentrum als regionale Anlaufstelle. Neben Wiesbadener Bürgern werden dort auch Einwohner des Rheingau-Taunus-Kreises und aus dem Kreis Limburg-Weilburg geimpft.

Die Zuteilung der Impfdosen ist ebenso wie die Vergabe der Impftermine und die Inbetriebnahme weiterer Impfzentren Angelegenheit des Landes Hessen. Die Stadt Wiesbaden als Betreiber des Impfzentrums im RMCC hat darauf keinen Einfluss.

Schritt 3: Anmeldungsdesk

Offiziell eingecheckt werden die Impflinge an einem der acht Schalter des Anmeldungsdesks. Dort nehmen Mitarbeiter des Impfzentrums persönliche Daten auf, nehmen die Krankenkassenkarte oder entsprechende Belege an und prüfen die Impfdokumente auf Vollständigkeit. Nach Möglichkeit sollte alle bei der Terminvergabe zugesandten Dokumente ausgefüllt mitgebracht werden. Neben der Terminbescheinigung gehören noch ein Einwilligungsbogen, das Aufklärungsblatt und ein gültiger Lichtbildausweis. Ein Impfpass ist nicht zwingend erforderlich. Ist alles erledigt, geht es weiter in die eigentliche Impfhalle. Zuvor stehen auch Toiletten zur Verfügung.

Schritt 4: Beginn der Impfstraße

In der Halle Nord beginnt nun der medizinische Teil. Sollten noch Dokumente fehlen, gibt es einen eigenen Bereich, in dem an Stehtischen noch Formulare ausgefüllt werden können. Außerdem stehen über das gesamten Zentrum verteilt Aufsichtspersonen für eventuelle Fragen bereit. Zeigt eine der acht parallelen Impfstraßen grünes Licht, darf der Impfling eintreten. Zu Beginn steht dort nochmals eine kurze Anmeldung auf dem Programm, bei der medizinische Fragen wie Vorerkrankungen oder Unverträglichkeiten abgeklärt werden. Hier entscheidet jeder Impfling auch, ob er vor der Impfung noch ein ärztliches Gespräch wünscht oder ihm die Informationen auf den Aufklärungsbögen ausreichen. Nach der medizinischen Anmeldung gibt es wieder einen bestuhlten Wartebereich. Der Wartebereich vor dem Arztgespräch.

Schritt 5: Ärztliches Gespräch

Wer will, kann vor der Impfung nochmal mit einem Arzt Fragen klären, sich beraten oder die Prozedur erklären lassen. Hierfür steht eine eigene, abgeschlossene Kabine zur Verfügung, sodass die Privatsphäre gewahrt bleibt. Danach geht es weiter in eine der benachbarten Impfkabinen, von denen jede Impfstraße vier Stück hat.

Schritt 6: Die Impfung

In der Impfkabine wird dann der Impfstoff durch medizinisches Fachpersonal verabreicht. Die Spritze wird in den Oberarm gesetzt, weshalb die Organisatoren darum bitten, bei der Kleidungswahl darauf zu achten, dass dieser Körperteil gut freizumachen ist. Jede Impfdosis ist mit einem Code versehen und wird dem jeweiligen Impfling zugeordnet. So bleibt bei etwaigen Nebenwirkungen stets nachvollziehbar, welche Impfstoffcharge eingesetzt wurde. Ist der Piks erfolgt, gibt es zwar keine Gummibärchen oder Lutscher, dafür aber eine Bescheinigung, die für den wichtigen zweiten Impftermin benötigt wird.

Schritt 7: Beobachtung

Nach Verlassen der Impfstraße finden sich die Geimpften in einem Ruhebereich wieder, in dem sie sich nach Möglichkeit rund eine halbe Stunde zur Beobachtung aufhalten sollen. Sollten Nebenwirkungen auftreten, kann dort schnell eingegriffen werden. Für schwerere Fälle steht hier sogar ein eigener Notfallraum zur Verfügung, der ständig mit einem Sanitätsteam besetzt ist. Danach ist die Prozedur beendet.

Quelle: Wiesbadener Kurier vom 14.01.2021 (von: André Domes)