Rambacher freuen sich über neue Tempo-30-Zone

a Vor sieben Jahren startet eine Nachbarschaftsinitiative in der Straße „Am Burgacker“.
Jetzt stehen die neuen Schilder in dem Wiesbadener Vorort. Die Anwohner freut’s.

Handlungsbedarf, Ausdauer, zuhören, miteinander diskutieren, Einsicht, Engagement, Zusammenarbeit, Umsetzungswille und dabei das Wohl der Bürger ins Auge nehmen, haben diesen Erfolg möglich gemacht“, da sind sich Johannes Walczyk und Bertram Hörauf, die beiden Initiatoren der Nachbarschaftsinitiative „Tempo 30 für die Straße Am Burgacker“ einig. Und sie freuen sich, dass nach sieben langen Jahren das Ziel endlich erreicht wurde.

„Man brauchte schon eine Menge Geduld“, fasst es auch Rambachs Ortsvorsteherin Erika Nissen (SPD) zusammen und ist ebenfalls erleichtert, dass dieser Wunsch der Rambacher nach vielen Jahren, etlichen Ortsterminen und mehreren Magistratsvorlagen umgesetzt werden konnte. Seit dem Spätsommer machen nun an zwei Stellen die neu aufgestellten Schilder deutlich, dass in der Straße Am Burgacker nur noch Tempo 30 gefahren werden darf. „Und ich habe auch das Gefühl, dass es wirkt“, schildert Walczyk seine persönlichen Eindrücke.

Offene Ohren im Verkehrsdezernat

In Rambach war das Votum für Tempo 30 schon lange deutlich formuliert. Anwohner hatten bereits vor sieben Jahren begonnen, sich dafür einzusetzen. 2015 hatte man 200 Unterschriften dafür gesammelt, dass auf der kurvigen Zufahrtsstraße von der B 455 nach Rambach im innerörtlichen Bereich eine reduzierte Geschwindigkeit für mehr Sicherheit und weniger Lärm sorgen sollte. „Auch in anderen Ortsteilen Rambachs wurde der Wunsch unterstützt, weil ja nicht nur die direkten Anwohner davon betroffen sind“, unterstreicht der dreifache Vater. Im Verkehrsdezernat von Andreas Kowol (Grüne) stieß man auf offene Ohren.

Um Tempo 30 Am Burgacker zu ermöglichen, wurde ins Auge gefasst, die bisherige Kreisstraße K 658 (dem Land Hessen gehörend, aber von der Stadt Wiesbaden verantwortlich betreut) in eine der Stadt zugeordneten Gemeindestraße umzuwidmen. Eine Maßnahme, die einfacher klingt, als sie sich in der behördlichen Umsetzung darstellt. „Da waren etliche Steine aus dem Weg zu räumen, was die Angelegenheit sehr verlangsamt hat“, berichtet Nissen.

Zum 1. Januar 2020 war es dann aber geschafft, und es konnten die gewünschten geschwindigkeitsreduzierenden Maßnahmen geplant werden. Vor der Umsetzung mussten dann allerdings noch der Magistrat, die Stadtverordnetenversammlung, die Straßenverkehrsbehörde und das Verkehrsdezernat aktiv werden. Und der Ortsbeirat Rambach stimmte in seiner Sitzung vom 30. Juni der Vorlage und damit der mit 3000 Euro veranschlagten Maßnahme einstimmig zu.

Das erreichte Ziel hätten Walczyk und Hörauf am liebsten mit der ganzen Nachbarschaft Am Burgacker mit einem Straßenfest gefeiert. „300 Würstchen und ein Fass Bier hätte ich gerne spendiert“, sagt Walczyk und bedauert, dass es coronabedingt nicht möglich war. Aber er hofft, dass man das Fest irgendwann nachholen kann. Der Dank der Nachbarschaft Am Burgacker gilt auch ohne Feier allen, die sich für die Umsetzung engagiert haben: den Ortsbeiratsmitgliedern und Ortsvorsteherin Erika Nissen sowie Stadtrat Andreas Kowol und seinen Mitarbeitern, „die das Anliegen konsequent aufgegriffen und umgesetzt haben“.

Quelle: Wiesbadener Kurier vom 03.11.2020 (von: Barbara Yurtöven)