Sanierung des Rambacher Waldsportpfades abgeschlossen |
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Start frei für Jedermann! Am Montagnachmittag übergab Umwelt- und Grünflächendezernet Andreas Kowol offiziell den von Grund auf neu gestalteten Waldsportpfad seiner Bestimmung. Aus einer inzwischen altmodischen und in die Jahre gekommenen "Schweißtröpfchenbahn" ist ein nach neuesten Erkenntnissen der Physiotherapie gestalteter "Trimm-Pfad" geworden. Im Wiesbadener Stadtwald, der immerhin 25 % des Stadtgebietes ausmacht und für die notwendige kühlende Frischluftzufuhr in die Stadt sorgt, ist dieser Pfad der letzte seiner Art. Kowol würde sich deshalb freuen, wenn es auch woanders noch welche gäbe. Er hofft, dass der Trimm-Pfad in Rambach regen Zuspruch erfährt. Diesen Wunsch äußerte bereits vor 47 Jahren der damalige Wiesbadener Oberbürgermeister Rudi Schmitt. Schmitt eröffnete den Waldsportpfad am 25. Mai 1971 mit den Worten: " Mögen Wiesbadens Bürger recht häufig von diesem Waldsportpfad Gebrauch machen" Seinerzeit war der fast 4 km lange Rambacher Rundkurs der erste Parcours dieser Art in Wiesbaden. In ganz Westdeutschland gab es nur 103 ähnliche Strecken. Trimmen im Wald heißt: an der frischen Luft sein, statt in der Halle; jederzeit in freier Einteilung, statt zu festen Zeiten; für Opa und Enkel gemeinsam, ein jeder in seinem Tempo. Ein Angebot das viele annahmen. "Für Rambach wurde es zum Alleinstellungsmerkmal," wie Ortsvorsteherin Erika Nissen bemerkte, die selbst seit 40 Jahren immer wieder gerne dort unterwegs ist. Samstags und sonntags sah man oft große Gruppen, die mit viel Spaß und Elan gemeinsam die Strecke bewältigten. Auch Michael Pilger - 2.Vorsitzender des TuS Rambach - berichtet wie er vor 20 Jahren zum ersten mal auf den Trimm-Dich-Pfad aufmerksam wurde und Mitglieder des TuS beim Laufen kennenlernte. Jetzt ist er seit 17 Jahren selbst Vereinsmitglied und im Vorstand aktiv. "Bereits damals waren einige Stationen defekt" erinnert er sich heute. Der samstägliche Lauftreff des TuS ist seit langem etabliert. Neben Laufen und Nordic-Walking gibt es als neuestes TuS-Angebot "Outdoor Gymnastik" auf dem neuen Trimm-Pfad unter professioneller Leitung von Tobias Gauer jeden Samstag um 16 Uhr (im Winter 15:30). Weitere Mitstreiter sind willkommen. Genauso freut sich Jürgen Maurer von der TuS-Abteilung Turnen, dass die Rundenlänge nunmehr exakt 3,7 km beträgt. "Ideal für das Sportabzeichen! 2x über den Trimm-Pfad und dann noch 100m auf dem Sportplatz ergibt die 7,5 km lange Strecke" wie er sagt. So ähnlich nutzte die Fußball-Jugend in der Vergangenheit schon die Bahn zum Fitnessaufbau. "Vier Runden, zwei mit und zwei ohne Geräte, die fünfte dann auf Zeit und das alles bis in den Winter!" davon weis Dominik Hardt zu berichten. So anstrengend wollten es sich die Eröffnugsgäste nun doch nicht machen. Von der Aufwärmstation Nr. 1 am Ende des hinter der Schule befindlichen Parkplatzes, ging es direkt in Richtung Wasserhäuschen zur Station Nr.2. Hier war dann mehr Geschicklichkeit beim Balancieren gefragt. Die neu gestaltete Strecke, die weiter Richtung Johannesgraben, vorbei an den Resten einer römischen Villa über das Sensewieschen ins Goldsteintal und wieder hinauf zum Sportplatz führt - verläuft nämlich jetzt in umgekehrter Richtung, wenn auch auf denselben Wegen. Unter den elf statt bisher 20 Übungen finden sich zudem ein paar neue für Dehnung, Koordination und Kräftigung. Allesamt anschaulich für Anfänger und Geübte erklärt. Die Kosten für die Sanierung beliefen sich laut Grünflächenamt auf 35 000 Euro, von denen der Ortsbeirat Rambach immerhin 2000 Euro übernahm. Hört sich wenig an, beträgt aber 20% des Rambacher Jahresetats. Für die erstmalige Neuanlage des Waldsportpfades 1970 mussten dagegen lediglich 4 000 DM an Materialkosten ausgegeben werden. Der Wegebau entfiel größtenteils, da diese bereits für die veranstalten Volkssportläufe hergerichtete worden waren. Um die Baukosten zu senken arbeiteten damals Mitarbeiter des Wiesbadener Sportamtes freiwillig mit und leisteten 600 Arbeitsstunden. Die jetzige Sanierung der Anlage wurde durch die Mitarbeiter des Forstamtes Frauenstein - Rambach beschäftigt keine eigenen Waldarbeiter mehr - übernommen. "Unternehmer mit solchen Arbeiten zu beauftragen macht keinen Sinn" erläutert hierzu Sabine Ribbelbeck, Leiterin der Abteilung Forsten "denn unsere Leute kennen die Gegebenheiten des Waldes wesentlich besser." Auch liegt die künftige Pflege dann in denselben Händen. So gilt auch weiterhin im Rambacher Wald: Jeder ist sein eigener Trainer! Quelle: Gabriele Glessmann |
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