Eine Ski
Sprungschanze in Rambach -
wer weiß das noch |
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Das waren noch Zeiten: Da waren Winter
in Rambach noch richtige Winter mit jeder Menge Schnee.
Soviel Schnee, dass die 1947 frisch gegründete Abteilung Wintersport
unseres Vereins groß und alpin dachte. Neben Ideen für Abfahrtpisten
und Winterwanderwege gab es auch eine Vision: Den Bau einer Sprungschanze.
Hier nun ihre Geschichte vom "Wollen" bis zum - wenn leider auch nur kurzen
- "Werden", so wie es auch Zeitzeugen, z.B. Gerd Becker und Günther
Mayer miterlebt haben. Nachdem der Beschluss zum Bau einer Sprungschanze
gefasst und verabschiedet war, wurde der ideale Standort festgelegt: Am Ende
der Westabfahrt, unterhalb des Kellerskopfs! Abteilungsleiter Wintersport
im TuS Rambach, Karl-Heinz Brühl und Horst Schulz hatten die Planung
und Leitung.
Ein Schanzenbauer aus Reit im Winkl gab technische Unterstützung. Ende
der 40er-, Anfang der 50er-Jahre wurde begonnen. Man fällte Bäume
und führte Sprengungen durch. Nun begann die Arbeit mit Schaufel, Pickel
und Schubkarre. Nach mehrjähriger Arbeit stellte man fest - so wird
es nichts! |

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1952 wurde der Rambacher Sportplatz
mit Hilfe der Amerikaner saniert. Auf dem kurzen Dienstweg wurde der große
Bulldozer an die Sprungschanze geschafft und das Aufsprungprofil geschoben.
Jetzt wurde jeder Mann für den Schanzentisch und den Anlaufturm gebraucht.
Schnell stellte man fest: So viel Erde war nicht vorhanden!
Ganz in der Nähe lagen elf Festmeter Holz. In Windeseile wurde das Holz
zum Schanzentisch gebracht und mit Erde abgedeckt. Als der Förster uns
auf seinem Rundgang besuchte, wunderte er sich - wo war sein Holz? Wir hatten
keine Ahnung! Jetzt ging es an den Anlaufturm, erst ein kleiner, später
ein größerer. Es konnte nun bis 30 m weit gesprungen werden. Hier
sei Niko Riedl erwähnt, er war zehnmal Hessischer Meister und bei Deutschen
Meisterschaften vertreten.
Zum Springen musste die Anlage auch präpariert werden. Mit Schippen
und Planen wurde der Schnee beigeschafft und festgetreten. Auch bei Nacht
wurde gearbeitet, es musste für Licht gesorgt werden. Mit einer Autobatterie
und einem VW-Scheinwerfer ging es zur Schanze. Gerd Becker brachte einen
Zinkeimer mit Altöl und Putzwolle, den man dann anzündete, um etwas
Licht zu haben. Der Vollmond hat das meiste Licht gespendet.
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Viele Veranstaltungen wurden
durchgeführt: Bezirksmeisterschaften, Wiesbadener Stadtmeisterschaften
und Fastnachtsspringen mit Hunderten von Zuschauern, was manche alte Bilder
belegen. Die Winter änderten sich, der Schnee blieb oftmals aus und
die Schanze wurde immer seltener oder gar nicht mehr genutzt. Der Anlaufturm
wurde allmählich baufällig und musste abgetragen werden. In den
60er-Jahren wurde noch mal in Erwägung gezogen, einen Anlaufturm aus
Stahl zu erstellen. Dies wurde mit der Begründung "Passt nicht in die
Landschaft" verworfen.
Die Ära "Sprungschanze" ging zu Ende. |

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Quelle Text und Bilder:
TuS Rambach |