"Mei Pfeiche un de Zigarrn hun ich mir jo schon
vorm Krieg abgewehnt", meint Philipp Kratz, allseits beliebter Rambacher
Börjer,
der morgen (08.01.1950) seinen 80. Geburtstag begeht, "aber um dess Wutzche
un de Zieche kann ich mich doch noch kimmern!"
Stolz erzählt er von den "Guten alten Zeiten", die er als lustiger Zecher
( des kenne se ruhig schreiwe) miterlebt hat. Über 20 Jahre
war er in der Gemeindeverwaltung und im Schulvorstand tätig, "unn des
war unner de französische Besatzung ganit immer aanfach";
Rambach wurde erst im Jahre 1928 in den Wiesbadener Bezirk eingemeindet.
Außer ereignisreicher Jahren als stellvertretender
Bürgermeister konnte er noch bis 1945 als Schöffe dem Ortsgericht
angehören. Vieles weiß er zu berichten, und seine "Histörchen"
sind zugleich ein Ausschnitt aus der Rambacher Chronik.
Von seinen acht Kindern - ein Mädchen und
sieben Jungs - erwartet er noch den 41 jährigen Hermann und den 32
jährigen Rudi aus
russischer Kriegsgefangenschaft zurück. "Hoffentlich werd ich se des
nächste Johr bei mir hun", meinte er und deutete auf die mit
Tannenzweigen geschmückten Bilder in der Küche. Morgen werden aber
seine sieben Urenkel darum kämpfen, wer auf Opas oder
Uropas Knie "reide derf". " Un wenn ich dann beim Glä'che Äppelwoi
un em Schnäpsche sitz ( aber nit weitersache, denn de Dokter
hot's verbodde), dann bin ich eichentlich richtig dankbar un
zufridde". |