Gasthaus "Zur Römerburg"
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1896 verkaufte er das Grundstück an Karl
Zerbe lV. für 22.000,- Mark. Dieser konnte oder wollte seinen
Verpflichtungen
nicht nachkommen und so kaufte
Eduard
Steinle als 33-Jähriger im März 1889 das Gasthaus "Zur
Römerburg".
Eduard Steinle kam aus dem schwäbischen Altbierlingen bei Laupheim und
heiratete die Köchin Theresa Kumpf
aus Neckarsteinach.
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Das Grundstück hat eine Breite von 15 m und
eine Länge von 25 m, darauf wurden zwei Gebäude errichtet.
Die Gastwirtschaft mit Wohnung 10 m auf 10 m und eine Scheune 7 m auf 9 m.
Auf zwei Kellergewölben,
die von Giebel zu Giebel reichen, waren damals im Erdgeschoss ein
Schankraum
6 m auf 7 m, ein weiteres
kleines Wirtschaftszimmer sowie die Küche und ein Wohnzimmer eingerichtet.
lm 1.Stock war ein Tanzsaal
und ein Fremdenzimmer. Ein Treppenhaus führte in diese Räume und
ging weiter auf dem großen Speicher
zu einem Schlafzimmer und einem weiteren Fremdenzimmer. Vom Hof aus ging
eine Holztreppe zum Saal im
1. Stock. Für die Musikanten war eine Empore errichtet. lm Sommer war
eine Gartenwirtschaft geöffnet.
Die natürliche Neigung des Berges gegenüber der Scheune war bis
zur Grundstücksgrenze in Terrassen angelegt.
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1903 ist die Kegelbahn gebaut worden. Sie ging
bis zur Grundstücksgrenze bei Vef und war 24 m lang.
Eine Toreinfahrt zum Hof, Kelterhaus, Waschküche, 2 Plumpsklos, Pissoir
und Stallungen waren unter der Kegelbahn.
Oben war ein Vereinslokal mit Pissoir. Die Scheune wurde abgeteilt.
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1909 brannte die Scheune ab. Die genaue Brandursache
ist nicht bekannt (möglicherweise Funkenflug vom Dieselaggregat).
Es war ein Werktag am 21. August. Die Feuerwehr von Hessloch kam, brauchte
aber nicht mehr zu löschen. Die Rambacher
Bauern kamen nicht mit der neuen Spritze zurecht. Aber die Hydranten
bewährten sich zum ersten Mal.
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1911 wurde der Saal erbaut. Seine Maße sind
12 m auf 7 m. Als Beleuchtung dienten Kristalllampen, in der Mitte hing ein
Kronleuchter aus dem ersten Wiesbadener Kurhaus. Mein Großvater hatte
ihn auf einer Versteigerung erworben.
Der Eingang zur Gastwirtschaft war in der Mitte des Hauses (5 Treppen). Ein
Windfang 1,50 m breit und 1 m tief war abgeteilt.
Eine Durchreiche für den Verkauf über die Straße war auf
einer Seite, auf der anderen Seite hing eine Tafel. Diese Tafel gehörte
einem Arzt (Dr. Dresen). War jemand erkrankt, schrieb man seine Adresse darauf.
Somlt wusste der Arzt sogleich, wohin er
kommen sollte. ln der "Römerburg" hatte der Gesangverein
"Männer-Sänger" sein Vereinslokal. Als der Erste Weltkrieg verloren
war, wurde der Saal von den Franzosen beschlagnahmt.
Marokkanische
Soldaten wurden einquartiert. lm Garten war eine Küche
aufgebaut. lm Stall standen die Pferde.
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1940, am 18. Dezember, abends, 20:00 Uhr, fiel
eine Brandbombe in ein Schlafzimmer. Es brannte zum Teil aus.
Im Dorf gingen drei Scheunen in Flammen auf.
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1946 wurde der Saal erneut beschlagnahmt.
Flüchtlingsfamilien mit ihren wenigen geretteten Möbeln lebten
jetzt hier.
Die Küche, die noch im Garten war, bewährte sich. 5 Familien warteten
hier auf eine Wohnung.
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1954 verpachtete mein Vater die Metzgerei mit
Gastwirtschaft, die ich eigentlich mit meiner Frau llse übernehmen und
führen wollte, an die Familien
Richter
und Appelt. Er selbst machte sich als Elektromeister selbständig.
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1974, zwei Jahre nach dem Tod meines Vaters,
verkauften wir das Haus an die Familie Appelt. Die "Römerburg"
wurde so gestaltet, wie sie heute noch ist. Sie wurde zum Speiselokal. Die
Römerburg wurde an Adriano Barone
verkauft und bekam einen Neuen Namen
"Castello
Romano", die Römer sind zurückgekehrt.
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