Rambach war früher eine einzige große
Wäscherei. Man nannte es im Volksmund "Die Wäscherei von Wiesbaden".
Fast in jedem Haus war eine Lohnwäscherei. Viele Frauen und Männer
verdienten so etwas Geld zum Lebensunterhalt
der Familie dazu. ln den 30er Jahren wurden in Rambach ca. 60 Wäschereien
gezählt.
Sie waren alle unterschiedlich groß. ln den Großwäschereien
Renson,
Fischer,
Schäfer
und Nickel
waren viele Menschen
beschäftigt. Diese Firmen hatten ihre eigenen
Fuhrparks,
Dampfmaschinen oder Elektromotoren, die die Waschmaschinen
antrieben. Sie bildeten auch Leute in einzelnen Berufen aus. Viele Menschen
verdienten dort ihren Lebensunterhalt.
Am Anfang der Woche konnte man es deutlich sehen, das Dorf hatte Wäsche.
Bei richtigem Wetter hing überall rund um das
Dorf die Wäsche zum
Trocknen.
Am Grünen Wassem, im Schinngraben, Auf dem Gartenbergberg, Kitzelberg,
Heckenberg
und Am Amselberg - überall flatterte es. Auf Wiesen und Grasflächen
wurde gebleicht. Die meisten Wäschereien waren jedoch
kleinerer
Art, meist Familienmitglieder, Verwandte oder Bekannte taten sich zusammen
und wuschen für Kunden. Montags fuhren
Männer die saubere Wäsche mit dem Fuhrwerk zu den Kunden. Für
kleinere Posten gab es Sammelstellen, meistens in Toreinfahrten.
Dort wurde ausgeliefert und schmutzige Wäsche angenommen. Die einzelnen
Wäschereien schlossen Transportgemeinschaften,
viele aber machten alles allein. Man trug die Wäsche im Korb auf dem
Kopf, der durch den sogenannten
,,Kitzel"
geschützt war,
nach Wiesbaden und auch zurück. Manche benutzten
Handwagen.
Oft mussten die Buben zum Fahren heran. Wer es sich erlauben
konnte, fuhr mit der
Straßenbahn,
ab Sonnenberg. |